Das Heizungsdurcheinander: Mit der richtigen Strategie gegen Ratlosigkeit

Auch der Blick in die Glaskugel hilft derzeit nicht, zu wissen, was die Politik noch ausbrütet – wir wagen dennoch eine Annäherung im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten. Bei den Beratungsgesprächen rund um die Immobiliensanierung bemerken wir zunehmend mehr Panik bei den Eigentümern genauso wie bei den Käufern. Doch bevor Sie eine funktionierende und noch nicht uralte Heizung ersetzen wollen, lesen Sie bitte weiter. Wir räumen hier mit einigen Irrtümern auf.

Nein, die Alte muss nicht sofort raus.
Aktuell kann man davon ausgehen, dass erst im Jahr 2044 jede fossile Heizung das Zeitliche gesegnet haben muss. D.h. dass Ihre Heizung nicht zwingend ab 2024 ersetzt werden muss, mit Ausnahme der Vorgaben aus dem bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben. Die Heizung darf auch repariert werden. Jedoch kann wohl davon ausgegangen werden, dass es weiterhin für den Heizungstausch finanzielle Förderungen bzw. Zuschüsse geben wird oder die Kosten von der Steuer abgesetzt werden können nach einem aktuell noch nicht bekannten finalen Modus.

Nein, es ist keine gute Idee eine intakte, nicht uralte Gas- oder Ölheizung vorsorglich gegen eine neue einzutauschen. Wir hören oft von dem Vorhaben, noch schnell eine neue Gas- oder sogar Ölheizung einzubauen, um versorgt zu sein. Warum? Die Wahrscheinlichkeit, dass die Preise für Wärmepumpen in den nächsten Jahren sinken, ist hoch. Die Produktion dafür wird von den Herstellern massiv hochgefahren, davon konnte ich mich bei vielen Gesprächen auf der Baumesse in München überzeugen.

Ja, es könnte eine gute Entscheidung sein, die intakte Gas- oder Ölheizung weiterhin zu nutzen und abzuwarten.
Einerseits wird die CO₂-Einpreisung voraussichtlich steigen, was die Nebenkosten eklatant erhöht, und andererseits gibt es Pläne, die Stromsteuer zu senken. Dann würde man mit einer Wärmepumpe profitieren und gleichzeitig unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Bis zur Umrüstung könnte man finanzielle Rücklagen bilden. Doch: Eine Wärmepumpe muss nicht immer die richtige Wahl sein, es gibt durchaus Alternativen.

Ja, auch im Altbau kann eine Wärmepumpe sinnvoll sein.
Technik entwickelt sich. Mittlerweile gibt es Voraussetzungen, bei denen eine Wärmepumpenheizung die richtige, effiziente Wahl sein kann – und das ohne Sanierung oder im Verbund mit kleinen Sanierungsmaßnahmen. Wärmepumpen kommen nicht aus der Raketentechnik, es gibt sie seit vielen Jahren. Das Fraunhofer Institut beispielsweise forscht an der stetigen Weiterentwicklung seit über 20 Jahren.

Ja, das Geld für eine Energieberatung ist gut angelegt!
Der Energieeffizienzexperte teilt Ihnen den genauen Ist-Zustand mit, erläutert die Fördermöglichkeiten und entwickelt ggf. auch den sinnvollen Sanierungsfahrplan mit Ihnen. Sprechen Sie uns an. Wir kennen Energieberater, die das richtige Konzept mit Ihnen und für Sie entwickeln.

Ja, es wird wohl Härtefallregelungen geben.
Es soll Sonderregelungen und besondere Förderungen für Menschen geben, die nicht über große finanzielle Polster verfügen.
Mein Tipp: Klären Sie im Familienverbund, was sinnvoll ist und vielleicht unterstützen Sie beispielsweise die „alten Herrschaften“ auch finanziell. Wer bei unseren Veranstaltungen dabei war, weiß, dass man innerhalb von zwei Jahren nach Eigentümerwechsel (d.h. auch als Erbe) energetisch sanieren und ggf. und eine klimafreundliche Heizung einbauen muss.