BAP (BIM-Abwicklungsplan; engl. BEP – BIM Execution Planning): Der BIM-Abwicklungsplan ist ein Dokument, in dem alle Vorgaben rund um die Gebäudedatenmodellierung (BIM) festgeschrieben sind. Er beinhaltet vielfältige Informationen, z. B. zur Rollenverteilung der Projektbeteiligten, Richtlinien für die digitale Umsetzung von Objekten sowie Hinweise zur Qualitätssicherung. Als Basis für dieses Dokument dienen die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA).
BCF (BIM Collaboration Format, dt. BIM-Kollaborationsformat): Das BIM-Kollaborationsformat ist ein offenes Dateiformat und Kommunikationsmittel, mit dem im Prozess der Gebäudedatenmodellierung (BIM) zwischen den Projektbeteiligten Informationen, z. B. zur Problembehebung, ausgetauscht werden können. Wie der Name schon sagt, ist es vor allem relevant für den kollaborativen Aspekt von BIM-Projekten. Das Format kann über verschiedene BIM-Modell hinweg verwendet werden.
BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude): Das BEG ist ein Förderprogramm der Bundesregierung für Wohn- und Nichtwohngebäude, um die Energieeffizienz von Neu- und Bestandsbauten zu steigern. Sie ist z. B. für klimafreundliche Heizungsanlagen, Gebäudehülle und Anlagentechnik gedacht ist. Übergeordnetes Ziel ist es, bis 2045 Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen. Die Förderung ist in vier Teilprogramme gegliedert.
BEHG (Brennstoffemissionshandelsgesetz): Das BEHG ist ein deutsches Bundesgesetz, das die Bepreisung für das in Verkehr bringen von Brennstoffe regelt. Es handelt sich um eine ergänzende Regelung zum Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), der nationalen Umsetzung des Europäischen Emissionshandels (EU ETS). Grundlage ist auch hier der Handel mit CO₂-Zertifikaten. Einer der Unterschiede besteht jedoch darin, dass nach dem TEHG Unternehmen Zertifikate benötigen, um CO₂ zu emittieren, während nach dem BEHG Zertifikate bereits fällig werden, wenn Brennstoffe auf den Markt gebracht werde.
BIM (Building Information Modeling, dt. Gebäudedatenmodellierung): BIM ist eine Modell basierende Planungsmethode, die die Digitalisierung der Baubranche vorantreiben soll. Mithilfe von BIM-fähiger Software kann ein virtuelles Bauwerk detailliert gestaltet, kollaborativ bearbeitet und von Planung über Erstellung bis zur Nutzung gemanagt werden. So kann u. a. der Ressourceneinsatz eines Projekts optimiert werden.
Blauer Engel: Der Blaue Engel ist ein Umweltzeichen der Bundesregierung, durch das einem Produkt eine gewisse Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg bestätigt wird. Neben Faktoren, die die Umwelt beeinflussen, wie z. B. die Höhe der Emission, spielen bei der Vergabe auch gesundheitliche Aspekte wie Schadstoffarmut eine Rolle. Zudem fließen inzwischen Kriterien mit ein, die sich auf die Arbeitsbedingungen am Herstellungsort beziehen. Vergeben wird das Zeichen für eine Vielzahl von Produkten, von Staubsaugern über Reinigungsmittel bis zu Papiererzeugnissen.
BMB (Biomassenbilanz): Die Biomassenbilanz ist ein Verfahren im Sinne der Kreislaufwirtschaft, bei dem in der Herstellung von z. B. Dämmstoffen fossile Rohstoffe teilweise durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Der Anteil an Biomasse im fertigen Produkt wird berechnet und zertifiziert. Zu den verwendeten nachwachsenden Rohstoffe zählen Bio-Naphtha (Bio-Leichtbenzin) und Biomethan aus organischem Abfall, landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder pflanzlichen Ölen.
BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen): Das BNB ist ein Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Verwaltungs- und Büroneubauten, Unterrichts- und Laborgebäude sowie Außenanlagen. Es wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Kooperation mit der DGNB entwickelt. Bewertet werden keine Einzelmaßnahmen, sondern die komplette Gebäudequalität, anhand der der Abstufungen Gold, Silber und Bronze. Langfristig soll es für alle Gebäudetypen Module für Neubau, Komplettmodernisierung sowie Nutzen und Betreiben geben, sodass das BNB mehrfach angewendet werden kann.
BNK (Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau): Das BNK ist ein Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Ein- bis Fünffamilienhaus-Neubauten. Es wurde von zahlreichen Akteuren aus Wissenschaft, Wohnungsbau und Politik entwickelt. Kriterien dieses Systems sind z. B. die Flächeninanspruchnahme eines Wohngebäudes, Flexibilität bezüglich neuer Nutzungsansprüche sowie Barrierefreiheit. Das BNK ist eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für das QNG.
BNW (Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V.): Der BNW ist ein Verein mit Mitgliedsunternehmen aus verschiedenen Branchen, deren gemeinsamer Nenner sozialverträgliches und ökologisches Wirtschaften ist. Zu den Aktivitäten des Vereins gehört vor allem die Realisierung verschiedener Projekte, zum Beispiel im Verbund mit anderen Ländern die Gründung eines europäischen Dachverbandes für nachhaltige Unternehmen oder die Umsetzung von Lernorten zum Thema Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus beschäftigt sich der BNW beispielsweise mit den Themen Digitalisierung, Lieferketten und Nachhaltigkeitsberichten.
BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology, dt. etwa „Methodik der Umweltbewertung der Einrichtung für Bauforschung“): BREEAM ist ein britisches Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für zahlreiche Gebäudetypen und ganze Standorte. Neben der DGNB- und LEED-Zertifizierung ist es in Deutschland am häufigsten vertreten. Angeboten wird BREEAM hierzulande vom TÜV SÜD. Auf einer Skala von 0 bis 100 können verschiedene Exzellenzgrade erreicht werden, von „ausreichend“ bis „herausragend“.
BRW-RL (Bodenwertrichtlinie): Die Bodenwertrichtlinie ist ein Kriterium für die Ermittlung des Marktwerts von Immobilien (Immo WertV). Sie wird z. B. bei der Berechnung der Grundsteuern, der Ermittlung von Verkaufspreisen für Immobilien oder der Festlegung von Entschädigungen bei Enteignungen verwendet. Sie gilt für alle Arten von Grundstücken, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen, Waldflächen, Gewerbe-, Industrie- sowie Wohngebieten.
BSH (Brettschichtholz, auch: Leimholz): Brettschichtholz ist ein stabförmiger Holzwerkstoff, der aus mindestens drei verleimten Schichten besteht. Die Holzfasern der übereinander geschichteten Bretter weisen im Gegensatz zum Brettsperrholz (BSP) in dieselbe Richtung, sie sind also faserparallel verklebt. Vorteil dieses Holztyps ist u. a., dass er tragfähiger und weniger rissanfällig ist als Holzbalken aus einem Stück. Verwendung findet BSH als Stütze, Träger, Balken oder Säule für das Gebäudeskelett.
BSP (Brettsperrholz, auch: Leimholz): Brettsperrholz ist ein flächiger Holzwerkstoff, der aus mindestens drei verleimten Schichten besteht. Die Holzfasern der übereinander geschichteten Bretter weisen im Gegensatz zum Brettschichtholz (BSH) in unterschiedliche Richtungen, sie sind also in einem rechten Winkel zueinander verklebt. Vorteil dieses Holztyps ist u. a., dass durch die überkreuzte Anordnung der Schichten Feuchtigkeitsänderungen nicht zu erheblichen Quell- und Schwindungsvorgängen im Holz führen. Verwendung findet BSP vor allem als raumbildendes Element (Wände oder Böden) und wird daher überwiegend mit großen Abmessungen angefertigt.
C2C (Cradle to cradle, dt. „Von der Wiege zur Wiege“): C2C ist zum einen ein Ansatz für eine konsequente Kreislaufwirtschaft ohne Abfälle, zum anderen eine gleichnamige Organisation und ein Zertifizierungssystem. Der Hauptgedanke dahinter besteht darin, dass Nährstoffe bzw. verwendete Ressourcen in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder in technischen Kreisläufen gehalten werden. Im Vergleich zur Ökobilanz beschreibt C2C einen strengeren Ansatz, ressourcenschonend zu wirtschaften.
CAD (Computer Aided Design, dt. rechnerunterstütztes Konstruieren): CAD ist eine Software, mit der zwei- oder dreidimensionale Modell von Produkten aller Art erstellt werden können, beispielsweise von Gebäuden. Es wird in Architektur, Ingenieurwesen, Maschinenbau, Produktentwicklung und Fertigung angewendet und bietet den Vorteil, dass kein physischer Prototyp gebaut werden muss, um bestimmte Situationen zu simulieren. Die durch die Software anfallenden Daten lassen sich mit einem Produktdatenmanagement (PDM)verwaltet.
CC (Carbon concrete, dt. Carbonbeton): Carbonbeton ist ein Verbundswerkstoff, der aus Beton sowie Kohlenstofffasern besteht. Er kann unter anderem mithilfe des CCU-Verfahrens hergestellt werden. In der aktuellen Fachliteratur kommen verschiedene weitere Begriffe für Varianten dieses Werkstoffes vor, z. B. CPC (Carbon pressed concrete), CRC (Carbon reinforced concrete) oder Textilbeton. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine Alternative zu herkömmlichem Beton mit emissionsintensivem Zement als Verbundwerkstoff darstellen.
CCS (Carbon Capture and Storage CCS, dt. CO₂-Abscheidung und -Speicherung): CCS ist ein technisches Verfahren, bei dem abgeschiedenes CO₂ dauerhaft unterirdisch gespeichert wird, zum Beispiel in leeren Gasfeldern oder porösen Gesteinsschichten. Das CO₂ wird im Gegensatz zum DAC-Verfahren ausschließlich aus industriellen Prozessen, z. B. in Energieversorgungsanlagen, entnommen. Diese Entnahme, also die Trennung von CO₂ von anderen Stoffen, wird „Abscheidung“ genannt. Gegenstand aktueller Forschung ist allerdings noch, ob eine dauerhafte Speicherung überhaupt umsetzbar ist.
CCU (Carbon capture and utilization, dt. CO₂-Abscheidung und -Verwendung; auch Carbon Dioxide Utilization (CDU)): CCU ist ein technisches Verfahren, bei dem CO₂ entweder aus einem industriellen Prozess oder direkt aus der Atmosphäre aufgenommen wird, um es einer weiteren Nutzung zuzuführen. Am Ende der nachfolgenden Nutzungen gelangt das CO₂ in der Regel trotzdem in die Atmosphäre, sodass diese Verfahren nur bedingt einen Beitrag zur Verminderung der Emission leisten, aber dafür Teil einer Kreislaufwirtschaft sein kann. Ein mögliches Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Rohstoffen für die Bau- und Zementindustrie (CC).
CEM:CEM ist eineNormbezeichnung (EN 197–1) für verschiedene Zementtypen. Nach ihren Hauptbestandteilen werden sie in fünf Hauptkategorien unterteilt, die wiederum in Unterkategorien gegliedert sind. Alle Typen enthalten Zementklinker, bei dessen Herstellung sehr viel CO₂ freigesetzt wird. Die EN 197 gliedert Zementtypen zudem nach ihrer Festigkeit, also danach, wie schnell das Material erhärtet.
CFF (Circular Footprint Formula, dt. etwa „Formel für den ökologischen Fußabdruck“): CFF ist eine Berechnungsmethode aus der PEF-Bewertung. Genauer untersucht wird damit, wie sich das Recyclen und Wiederverwenden von Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Eine mögliche Berechnung besteht darin, drei Material-Typen im Hinblick auf Ressourceneinsatz und Emissionen zu betrachten: die neu gewonnen Rohstoffe sowie die recyclten Rohstoffe für die Herstellung eines Produkts und diejenigen Rohstoffe, die wiederum nach dem Recyclingprozess des fertigen Produkts verwendet werden können.
CLT (Cross Laminated Timber, dt. Brettsperrholz): siehe BSP
CMEPD (Circularity Module for Environmental Product Declaration, dt. etwa „Module für zirkuläre Wertschöpfung in Umwelt-Produktdeklarationen“): CMEPD ist ein standardisiertes Datenblatt, das die EPD um Informationen zum Recyclingpotenzialen von Bauprodukten und Baustoffen ergänzt. Zuvor hatte diese Information gefehlt und es war für Hersteller nicht absehbar, was mit Materialien nach ihrer Nutzung passiert. Für die CMEPD wurden Informationen von Recycling- und Entsorgungsunternehmen gesammelt, um verlässliche Aussagen über End-of-Life-Daten (EoL-Daten) zu erhalten.
CSRD (Corporate Social Responsibility Directive, dt. Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung): Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die die Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf kapitalorientierte, kleine und mittelständische Unternehmen sowie auf große Unternehmen unabhängig von deren Kapitalmarktorientierung ausweitet. Zuvor waren von einer solchen nicht-finanziellen Berichterstattung nur große, kapitalmarktorientierte Unternehmen betroffen (siehe NFRD). Die Richtlinie muss bis Anfang Juni 2024 in nationales Recht umgesetzt werden und soll je nach Unternehmenstyp bereits für das Geschäftsjahr 2024 gelten.
DAC (Direct Air Capture, dt. direkte Luftabscheidung): DAC ist ein technisches Verfahren, bei dem im Gegensatz zum CCS-Verfahren CO₂ direkt aus der Atmosphäre aufgenommen wird. Dabei strömt Luft durch einen Filter, wodurch das CO₂ abgeschieden, also der Luft entzogen wird. Wenn DAC mit einem CCS-Verfahren kombiniert wird, das CO₂ also im Folgenden unterirdisch gespeichert wird, nennt sich diese Variante DACCS.
DACH: Abkürzung für Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH).
dena (Deutsche Energie-Agentur): Die dena ist ein bundeseigenes Unternehmen, das die Ziele der Bundesregierung zu Klimaschutz und Energiepolitik umsetzen soll. Dementsprechend stehen die Themen Energieeffizienz, Energiesysteme und erneuerbare Energien für das Unternehmen an oberster Stelle. Die Umsetzung des Arbeitsauftrags erfolgt u. a. durch die Veröffentlichung von Machbarkeitsstudien oder Informationen zu Förderprogrammen.
DGM (Digitales Geländemodell): Ein DGM ist eine digitale Karte, die Informationen über die Höhen, Neigungen und Formen eines Geländes enthält. Solche Modelle werden zum Beispiel in der Geoinformatik oder der Stadtplanung verwendet. Zur Erfassung der Daten scannen Laser- oder Kamerasensoren, die z. B. an Drohnen montiert sind, das Gelände. Generell dient die Technik dazu, sich z. B. vor Baubeginn einen ausreichenden Überblick über die geografischen Gegebenheiten des Standorts zu machen.
DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V.): Die DGNB ist Verein und Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Zudem hat der Verband das DGNB-Zertifizierungssystem entwickelt, das neben LEED und BREEAM in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Der Fokus des Systems liegt auf einer ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten. Je nach Erfüllungsgrad können Gebäude mit den Zertifikaten Bronze, Silber, Gold oder Platin ausgezeichnet werden. Die DNGB ist darüber hinaus eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für das QNG.
DIN-Norm (Deutsche Industrie Norm): Die DIN-Norm ist ein freiwilliger Standard, der Kriterien für Gegenstände aller Art umfasst, u. a. mit dem Ziel der Qualitätssicherung und Kompatibilität. Grundsätzlich kann jeder einen Antrag auf Normierung stellen. Unter der Leitung von Arbeitsausschüssen des Deutschen Instituts für Normung werden die Anträge bearbeitet. Der Gesetzgeber kann DIN-Normen in Gesetze und Verordnungen integrieren und somit verpflichtend machen.
DNSH (Do not significant harm, dt. etwa „Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen“): Das DNSH-Prinzip stelle eines von vier Kriterien der EU-Taxonomie dar. Es besagt, dass die Wirtschaftstätigkeit eines Unternehmens nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der anderen drei Umweltziele der Taxonomie führen darf. Eine erhebliche Beeinträchtigung liegt laut einer entsprechenden EU-Verordnung zum Beispiel dann vor, wenn durch eine Wirtschaftsaktivität sehr viele Treibhausgase freigesetzt werden oder wenn Ressourcen ineffizient genutzt werden, sodass in der Folge eine große Menge Abfall entsteht.
Eco-Institut-Label: Das Eco-Institut-Label ist ein Prüfzeichen für schadstoff- und emissionsarme Baustoffe und Produkte für Innenräume. Zertifiziert werden beispielsweise Bodenbeläge, Möbel und Matratzen. Bei Laboruntersuchungen wird für die Beurteilung festgestellt, inwiefern die untersuchten Produkte Emissionen ausstoßen und dadurch gesundheitsgefährdend wirken könnten. Bei manchen Kategorien findet zusätzlich eine Prüfung auf Inhaltsstoffe wie Schwermetalle oder Pestizide statt.
EE-Klasse (Erneuerbare-Energien-Klasse): Die EE-Klasse ist eine Kategorie von Effizienzhäusern und -gebäuden aus der BEG. Sie wird dann erreicht, wenn der Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärme- und Kälteversorgung eines Gebäudes bei mindestens 65 % liegt. Fällt ein Gebäude in diese Kategorie, gibt es im Rahmen der BEG eine Prämie, die jedoch nicht mit der zweiten Förderklasse, der NH-Klasse, kombiniert werden kann.
EEB (Endenergiebedarf): Die EEB umfasst diejenige Energiemenge, die in Wohngebäuden für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung verbraucht wird. Sie wird zunächst theoretisch berechnet und kann, sobald ein Gebäude länger besteht, konkretisiert werden. Der Wert ist auf dem Energieausweis vermerkt. Es gilt: Ein Gebäude ist umso energieeffizienter, je niedriger der EEB ausfällt.
EED (Energy Efficiency Directive, dt. Energieeffizienzrichtlinie): Die EED ist eine EU-Richtlinie, die 2023 neu verfasst wurde und Maßnahmen für die Senkung des Energieverbrauchs der EU bis 2030 beinhaltet. Konkret soll der Verbrauch um 11,7 % im Vergleich zu einer Referenzentwicklung gesenkt werden. Die Mitgliedstaaten können wählen, welche Maßnahmen sie für die Umsetzung ergreifen wollen. Diese Richtlinie sowie die EPBD wurden durch das GEG in nationales Recht übertragen.
EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz): Das EEG ist ein deutsches Bundesgesetz, welches den Ausbau der Erneuerbaren Energie vorantreiben soll. Es trat erstmals 2010 in Kraft, die letzten Änderungen zum 01. Januar 2023. Das Gesetz beinhaltet Richtwerte für die Leistung von Windanlagen und Co., die realisiert werden sollen, um den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen stetig anwachsen zu lassen. Zudem regelt es die Vergabe von Fördergeldern und Prämien für entsprechende Anlagen.
EG (Effizienzgebäude): Effizienzhäuser sind ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter, förderfähiger Energiestandard für Nichtwohngebäude, der relevant für die BEG ist. Für Neubauten sowie Bestandsgebäude gibt es die Standards KfW40, KfW 55, KfW 70 und den Typ „Denkmal“. Bei Sanierungen kann zudem eine Ergänzung um die EE- oder NH-Klasse vorgenommen werden.
EH (Effizienzhaus): Effizienzhäuser sind ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter, förderfähiger Energiestandard für Wohngebäude, der relevant für die BEG ist. Für Neubauten sowie Bestandsgebäude kommen die Standards KfW 40, KfW 55, KfW 70, KfW 85 und der Typ „Denkmal“ zur Anwendung. In beiden Fällen kann eine Ergänzung um die EE- oder NH-Klasse vorgenommen werden.
eLCA: eLCA ist ein digitales Werkzeug des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, das für die Ökobilanz verwendet wird. Die Hauptfunktion besteht in einem Bauteileditor, der einen Überblick über alle Materialien gibt, die für eine bestimmte Komponente verwendet werden. In der Datenbank von eLCA sind bereits eine Vielzahl von vorgefertigten Bauteilen hinterlegt, die bei Bedarf um eigene Konstruktionen erweitert werden kann. Das Informationsportal ÖKOBAUDAT kann genutzt werden, um Daten in eLCA zu übertragen.
EMAS (Eco Management and Audit Scheme, dt. EU-Öko-Audit oder Öko-Audit): EMAS ist ein von der EU entwickeltes Umweltmanagementsystem, an dem Betriebe verschiedener Größen freiwillig teilnehmen können. Es basiert auf der Umweltmanagementnorm ISO 14001 und schreibt vor, dass teilnehmende Organisationen einen Bericht über die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt abgeben müssen. Die gesammelten Daten können für die Erfüllung der EU-Taxonomie genutzt werden. Nach einer erfolgreichen Prüfung erfolgt ein Registereintrag sowie die Vergabe eines Logos.
Emicode: Emicode ist ein Prüfsiegel für emissionsarme Werkstoffe für Wand-, Decken- und Bodenbeläge, herausgegeben von der Gev (Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V.). Zertifiziert werden u. a. Spachtelmassen, Fugendichtstoffe und Klebebänder. Für die Zertifizierung ist eine Laboruntersuchung nötig, bei der vor allem auf flüchtige organische Verbindungen (VOC), zum Beispiel Lösungsmittel, geachtet wird. Diese können bei Raumtemperatur ausdünsten und für den Menschen schädlich sein.
EPC (Energy Performance Certificate, dt. Energieausweis): Der Energieausweis ist ein Dokumentationsformat, das Auskunft über die Energieeffizienz eines Wohngebäudes gibt. Er wird von Personen mit besonderen Aus- oder Weiterbildungen ausgestellt und ist zehn Jahre lang gültig. Um die energetische Qualität eines Wohngebäudes nachzuweisen, gibt es zwei Möglichkeiten: den bedarfsorientierten oder den verbrauchsorientierten Energieausweis, wobei Ersteres den rechnerisch voraussichtlichen Verbrauch und Zweiterer den tatsächlichen Verbrauch abbildet.
EPD (Environmental Product Declaration, dt. Umwelt-Produktdeklaration): Bei EPD handelt es sich zum einen um ein Umweltkennzeichen und zum anderen um ein standardisiertes Datenblatt für Baustoffe, Bauprodukte oder Baukomponenten, das die Ergebnisse der Ökobilanz zusammenfasst. Programmhalter ist das IBU. Mithilfe von solchen Produktdeklarationen lässt sich ein Nachweis über die Umweltwirkungen der genannten Komponenten erstellen, der wiederum für den Erhalt bestimmter Zertifizierungen relevant sein kann.
EPBD (Energy Performance of Buildings Directive, dt. EU-Gebäuderichtlinie): Die EU-Gebäuderichtlinie (gültig seit 09. Juli 2010) macht Vorgaben für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Durch die Richtlinie wird der Standard für Niedrigstenergiehäuser (NZEB) bestimmt, es werden Vorgaben für die genaue Berechnung der Gesamtenergieeffizienz gemacht und darüber hinaus z. B. bestimmt, dass Kessel und Klimaanlagen ab einem bestimmten Alter regelmäßig inspiziert werden müssen. Ins deutsche Recht übertragen wurde die Richtlinie durch das GEG.
ErP (Energy-related products, dt. Ökodesign-Richtlinie): ErP ist eine EU-Richtlinie, die Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von bestimmten energieverbrauchenden Produkten stellt. Mit dem ErP-Label wurde eine verpflichtende Kennzeichnung eingeführt. Seit einer Überarbeitung betrifft die Richtlinie auch Produkte, die den Energieverbrauch anderer Systeme beeinflussen, z. B. Dämmungen oder Wasserhähne. Sie wurde durch das Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz (EVPG) ins deutsche Recht übertragen.
ESG (Environmental Social Governance, dt. Umwelt, Soziales und Unternehmensführung): Kriterien, mit dem Unternehmen freiwillig ihr Handeln im Hinblick auf Nachhaltigkeit extern bewerten lassen können. Das Konzept ist vor allem relevant für die Einstufung von Finanzprodukten als nachhaltig. ESG-Kriterien können aber auch auf Gebäude und die dahinter stehenden Unternehmen angewendet werden, z. B. im Hinblick auf die Gefährdung der Umwelt durch Flächenversieglung (Environmental), die Einhaltung von Arbeitsstandards (Social) oder Korruptionsverhinderung (Governance). Die zuvor uneinheitliche Definition von ESG soll durch den European Green Deal, EU-Taxonomie, CSRD und SFDR konkretisiert werden.
ETAs (jahreszeitbedingter Raumheizungsnutzungsgrad oder Raumheizungs-Jahresnutzungsgrad): Der Raumheizungsnutzungsgrad ist ein durch die ErP-Richtlinie eingeführter Wert, der die Energieeffizienz von Heizungen vergleichbar macht. Berechnet wird, wie viel Energie nötig ist, um eine Kilowattstunde Wärme zu erzeugen. Berücksichtigt wird dabei, dass eine Heizung nicht das ganze Jahr über, sondern nur einen bestimmten Zeitabschnitt auf Volllast läuft. Der Wert wird in der Regel bei der Beantragung von Förderungen berücksichtigt.
EU ETS (European Union Emissions Trading System, dt. Europäischer Emissionshandel): Das EU ETS beinhaltet Regelungen zum Handel mit CO₂-Zertifikaten. Rechtliche Grundlage dafür ist die EU-Emissionshandelsrichtlinie (EHRL). Unternehmen, die Treibhausgase emittieren, bekommen Zertifikate zum freien Handel zugewiesen. Langfristig sollen durch eine Verknappung der Zertifikate die Preise dafür steigen, sodass ein Anreiz gegeben ist, Emissionen zu verringern. Das nationale Pendant in Deutschland zu dieser Regelung ist das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), allerdings gibt es zusätzlich das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG).
European Greal Deal (dt. Europäischer Grüner Deal): Der Europäische Grüne Deal ist ein im Jahr 2019 vorgestelltes Konzept, mit dem die EU den Verpflichtungen, die im Rahmen des Pariser Klimaabkommens festgelegt sind, nachkommen möchte. Übergreifendes Ziel ist die Klimaneutralität bis 2050, also die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren. Das Maßnahmenpaket „Fit für 55“ stellt die Übersetzung dieses Ziels in Rechtsakte dar und strahlt in verschiedene Sektoren aus: Klima, Umwelt, Energie, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und nachhaltiges Finanzwesen. Die Umsetzung ist eng mit der EU-Taxonomie verknüpft.
Eurosolar (Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e. V.): Eurosolar ist ein deutscher Verein, dessen Kernanliegen darin besteht, die Einführung erneuerbarer Energien voranzutreiben. Mit der Gründung eines Weltrats für Erneuerbare Energien (WCRE, World Council for Renewable Energy) verfolgt der Verein dieses Ziel weltweit. Schwerpunkt seiner Arbeit liegt u. a. darin, Impulse für Fördermöglichkeiten zu geben oder energiebezogene Forschungen anzustoßen.
EU-Taxonomie: Die Taxonomie-Verordnung der EU (gültig seit 01.01.2022) beinhaltet ein Klassifizierungssystem, mit dem definiert wird, unter welchen Bedingungen eine Geschäftsaktivität als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Sie stellt keine Verpflichtung dar, nachhaltig zu agieren, sondern soll für Transparenz und somit dafür sorgen, dass Finanzströme von Anlegern bewusst in solche Aktivitäten geleitet werden können. Übergeordnet soll im Rahmen des European Green Deal dazu beigetragen werden, Emissionen zu reduzieren und die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger zu gestalten.
EVPG (Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz): Beim EVPG handelt es sich um die Umsetzung der EU-Richtlinie ErP in nationales Recht. Festgelegt sind darin Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von bestimmten energieverbrauchenden Produkten. Für den Immobiliensektor relevante Produktgruppen sind beispielsweise: Klima- und Lüftungstechnik, Warmwasseraufbereiter, Fenster und Dämmstoffe.
FNR (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.): Die FNR ist ein Verein, der von der deutschen Bundesregierung eingerichtet wurde, mit dem Ziel, Forschungs- und Vorzeigeprojekte rund um das Thema nachwachsende Rohstoffe in die Öffentlichkeit zu tragen. Die FNR publiziert Fachinformationen für verschiedene Zielgruppen und ist mit der Durchführung von Förderprogrammen betraut. Themen, die der Verein behandelt, sind u. a. Energiepflanzen, Moorschutz und Anbauflächen für nachwachsende Rohstoffe.
FSC (Forest Stewardship Council): FSC ist eine deutsche Organisation bzw. das von dieser herausgegebene Label für die Zertifizierung von Produkten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Vergeben werden drei Typen von Kennzeichen. Das Label „FSC Recycled“ sagt aus, dass ein Produkt komplett aus Recyclingmaterial hergestellt wurde. Das Label „FSC Mix“ steht dafür, dass die verwendeten Materialien zum Teil aus zertifizierten und zum Teil aus nicht-zertifizierten Wäldern stammt. Dass Materialien zu einhundert Prozent aus zertifizierten Wäldern gewonnen wurde, belegt das Label „FSC 100 %“.
FSH (Furnierschichtholz): Furnierschichtholz ist ein flächiger oder stabförmiger Holzwerkstoff, der aus mehreren Schichten von verleimten Furnieren besteht. Furniere sind Holzblätter, die mittels Sägen oder Schneiden vom Stamm entfernt wurden. Sie sind in der Mehrzahl parallel miteinander verklebt, teilweise aber auch im rechten Winkel zueinander. Vorteil dieses Holztyps ist u. a. eine hohe Tragfähigkeit, allerdings gilt diese immer nur für die Richtung, in die die Verklebung orientiert ist. Zum Einsatz kommt FSH daher häufig als tragendes Element in Wänden und Decken, aber auch als Balken oder Stütze.
GAR (Gas Appliance Regulation, dt. Gasgeräteverordnung): GAR ist eine EU-Verordnung, die Kriterien für Geräte zur Verbrennung gasförmiger Brennstoffe beinhaltet. Sie stellt eine Weiterentwicklung der Gasgeräterichtlinie dar. Eine Neuerung bestehen u. a. darin, dass die Verordnung auch für Produkte gilt, die von der vorherigen Richtlinie nicht erfasst wurden. Zudem sind Hersteller dazu verpflichtet, eine Risikobewertung durchzuführen und festzuhalten.
Gebäuderessourcenpass: Der Gebäuderessourcenpass ist ein von der DGNB entwickeltes Dokumentationsformat für Neubauten und Bestandsgebäude, in dem Informationen zu Ressourcennutzung, Klimawirkung und Kreislaufpotential festgehalten werden. Es gibt einen Überblick darüber, welche Materialien verbaut sind und wie sich diese auf die Umwelt auswirken. Das Format könnte als Vorlage für den von der Bundesregierung angekündigten digitalen Gebäuderessourcenpass dienen.
GEG (Gebäudeenergiegesetz): Das GEG ist ein deutsches Bundesgesetz, welches die Gebäuderichtlinie (EPBD)und die Energieeffizienzrichtlinie (EED)der EU umsetzt. Das Gesetz benennt konkrete Vorgaben für energieeffiziente Gebäude und den Einsatz erneuerbarer Energien. Unter anderem sollen alle Neubauten seit 2021 als Niedrigstenergiehäuser (NZEB) gebaut werden. Die Ausgabe von Energieausweisen bei Verkauf und Vermietung wurde durch das Gesetz zudem verpflichtend.
GEMIS (Globales Emissions-Modell integrierter Systeme): GEMIS ist ein vom Öko-Institut entwickeltes, frei verfügbares Computerprogramm. Bereitgestellt werde Daten über Umwelteffekte, die sich z. B. durch die Bereitstellung von Energieträgern oder durch Transportprozesse ergeben. Das Programm kann dabei helfen, den Lebenszyklus von Gebäuden nachzuvollziehen. Daher kann es u. a. für die Ökobilanz genutzt werden.
GEIG (Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz): GEIG ist ein deutsches Bundesgesetz, das eine Vorgabe aus der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) umsetzt und zum Ziel hat, den Ausbau der Leitungs- und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität im Gebäudebereich voranzutreiben. Die Ausführung besteht im Wesentlichen in der Installation von Schutzrohren für Elektrokabel an Autostellplätzen. Je nachdem, wie viele Stellplätze an einem Gebäude zur Verfügung stehen, muss eine bestimmte Anzahl an Schutzrohren verbaut oder ein Ladepunkt errichtet werden.
GGBA (German Green Building Association e. V., dt. etwa „Deutscher Verband für grünes Bauen“): GGBA ist eine Organisation, die sich für nachhaltige Bauprojekte und entsprechende Praktiken einsetzt. Sie bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und an Schulungen sowie Fortbildungen teilzunehmen. Darüber hinaus ist der GGBA Ansprechpartner zum Thema internationale Zertifizierungssysteme im Bereich nachhaltiges Bauen, u. a. für LEED, WEEL und Parksmart.
gif (Gesellschaft für Immoblienwirtschaftliche Forschung e. V.): Die gif ist ein Netzwerk, das Forschung und Lehre in der Immobilienwirtschaft fördern und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verbessern möchte. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von Standards für die Branche, u. a. ist der Verein an der Ausarbeitung der IPMS beteiligt. Das Netzwerk unterhält verschiedene Kompetenzgruppen zum Beispiel in den Bereichen Marktwertermittlung, Flächendefinition oder Datenmanagement.
GLT (Glued Laminated Timber, dt. Brettschichtholz): siehe BSH
GLVL (Glued Laminated Veneer Lumber, dt. Furnierschichthholz): siehe FSH
Graue Energie: Graue Energie ist ein Begriff, der im Rahmen der Transformation der Baubranche hin zu mehr Nachhaltigkeit oft vorkommt, jedoch unterschiedlich definiert wird. Oft wird darunter derjenige Energiebedarf verstanden, der für alle Rohstoffe eines Gebäudes im gesamten Lebenszyklus anfällt, also von Herstellung über Transport und Lagerung bis zur Entsorgung. Gleichgesetzt werden kann der Begriff in etwa mit dem KEA für nicht-erneuerbare Primärenergie. Das GWP wäre ebenfalls eine gute Maßzahl, um die Menge an Grauer Energie im Rahmen der Ökobilanz abzubilden.
Grüner Strom Label e. V.: Grüner Strom Label e. V. ist ein Verein, der ein Gütesiegel für Ökostrom und Biogas vergibt und von verschiedenen Umweltverbänden getragen wird. Um das Label zu bekommen, müssen Energieanbieter 100 % Ökostrom liefern sowie einen festgelegten Mindestbetrag je verbrauchter Kilowatt-Stunde für den Ausbau erneuerbarer Energien aufwenden. Anbieter, die sich an Atomkraftwerken beteiligen, sind von der Vergabe des Siegels ausgeschlossen.
GWP (Global warming potential, dt. Treibhauspotential, auch CO₂-Äquivalent): Beim GWP handelt es sich um eine Maßzahl, die Auskunft darüber gibt, inwiefern eine chemische Verbindung zum Treibhauseffekt beiträgt. Sie stellt die Erwärmungswirkung eines Stoffes im Vergleich zur gleichen Menge Kohlendioxid über einen Zeitraum von hundert Jahren dar. Erhoben werden kann der Wert z. B. für Methan oder das in Klimaanlagen eingesetzten Kältemittels R 410A. Das GWP ist ein Bestandteil der Ökobilanz.
HBV (Holz-Beton-Verbund(system)): Das HBV ist eine Konstruktionsmethode für hybride Tragwerke, bei der Holz und Beton über Verklebung oder Verschraubung miteinander verbunden werden, sodass eine möglichst gute Schubfestigkeit entsteht. Der Betonteil wird in der Regel flächig verbaut (z. B. als Platte), während der Holzteil sowohl linear (z. B. als Balken) als auch flächig eingesetzt werden kann. Ergebnis ist eine höhere Traglast. Die Methode eignet sich für Sanierungen und den Neubau.
HNEE (Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde): Die HNEE ist eine Bildungseinrichtung, die Bachelor- und Masterstudiengänge an den Fachbereichen Wald und Umwelt, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holzingenieurwesen und Nachhaltige Wirtschaft anbietet. Alle Studiengängen ist gemein, dass sie an einem systematischen Nachhaltigkeitsverständnis ausgerichtet sind: Soziale und ökonomische Systeme sind in die globalen Ökosysteme eingebettet und stehen nicht wie in anderen Modellen gleichberechtigt nebeneinander.
Holz von Hier: Holz von Hier ist ein Unternehmen, das ein gleichnamiges Umweltlabel für Produkten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung vergibt. Voraussetzungen für die Vergabe sind u. a. Nachweise über die Nachhaltigkeit und die Herkunft des verwendeten Holzes (es darf zum Beispiel nicht aus Primärwäldern stammen) sowie eine überdurchschnittlich kurze Lieferkette. Diese kann mit einem digitalen Kontrollsystem vom Wald über den letzten Verarbeiter bis zum Kunden nachvollzogen werden.
HT (Transmissionswärmeverlust): Der Transmissionswärmeverlust ist eine Maßzahl aus der Bauphysik, die den durch die Beschaffenheit der Gebäudehülle bedingten Wärmeverlust meint. Durch diesen wird ein Vergleich des energetischen Zustandes der Gebäudehülle möglich. Je kleiner die Maßzahl ist, desto weniger Wärme geht verloren. Damit die Heizung keinen zu großen Wärmeverlust ausgleichen muss, können Maßnahmen wie die Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke vorgenommen werden. Der Wert ist relevant für die Energiestandards der KfW und somit für die Förderung durch die BEG.
IBU (Institut für Bauen und Umwelt e. V.): Das Institut für Bauen und Umwelt e. V. ist ein Verein, in dem sich Hersteller der Baustoffindustrie zusammengeschlossen haben. Er ist zudem Programmbetreiber für EPDs. Die Vereinsmitglieder verpflichten sich, eine auf Grundlage der EPDs basierende Ökobilanz zu erstellen, um Transparenz bezüglich der Umweltauswirkungen ihrer Produkte zu schaffen. Das Institut steht darüber hinaus in engem Kontakt mit Vertretern von Gebäudezertifizierungssystemen und ist beteiligt an der Anpassung von LEED an den deutschen und europäischen Markt.
IC (Industrialized Construction, dt. Industrialisierte Bauweise): IC ist eine Strategie, um die Baubranche durch Mechanisierung, Automatisierung und Digitalisierung effizienter zu machen. Vorangetrieben wird diese Entwicklung vor dem Hintergrund, dass Bauprojekte häufig länger dauern als geplant und teurer werden als kalkuliert. Bestandteil von IC sind zum Beispiel die Vorfertigung und Modularisierung von Bauelementen, aber auch der Einsatz von Robotertechnik oder 3D-Druckern.
IEA (Internationale Energie Agentur): Die IEA ist eine Organisation mit Spezialisierung auf energiepolitische Frage, bei der ein Staat Mitglied werden und sich beraten lassen kann. Historisch steht bei der IEA das Thema Versorgungssicherheit weit oben, da sie als Reaktion auf die Ölkrise gegründet wurde. Inzwischen hat sie sich aber auch den Themen Umweltschutz und Treibhausgasneutralität zugewendet. Die Organisation ist eine Einheit der OECD (Organization for Economic Co-operation and Development) und bringt jährlich den Weltenergieausblick (World Energy Outlook, WEO) heraus.
Immo WertV (Wertermittlungsverordnung): Die ImmoWertV ist eine Bundesrechtsverordnung für die Bestimmung des Marktwerts von Immobilien. Vor dessen Einführung gab es sechs verschiedene Richtlinien, die in der neuen Verordnung im Sinne von mehr Anwenderfreundlichkeit zusammengefasst wurden. Eine von ihnen ist die Bodenwertrichtlinie (BRW-RL). Faktoren, die bei der Wertermittlung berücksichtigt werden, sind zum Beispiel die Lage, die Grundstücksgröße, die Beschaffenheit des Bodens, die Art und der Zustand der Gebäude sowie die infrastrukturellen Gegebenheiten.
IoT (Internet of Things, dt. Internet der Dinge): IoT ist eine Bezeichnung für die technische Möglichkeit, Geräte miteinander über Sensoren, Software oder andere Technologien zu vernetzen, sodass diese untereinander kommunizieren können. Auf Baustellen kommen z. B. vermehrt Sensoren für Feuchtigkeits- oder Temperaturmessungen zum Einsatz. IoT kann als Bestandteil der industrialisierten Bauweise (IC) betrachtet werden und ist Voraussetzung für die Generierung von Daten, die z. B. für das Produktlebenszyklus-Management (PLM) benötigt werden.
IPMS (International Property Measurement Standards, dt. etwa „Internationale Normen zur Immobilienbewertung“): IPMS ist ein internationaler Standard zur Ermittlung von Flächen und Durchführung von Vermessungen für verschiedene Gebäudetypen. Er wurde von einer Reihe von Organisationen aus verschiedenen Ländern erarbeitet, um Einheitlichkeit in dem genannten Tätigkeitsbereich zu erreichen. Hintergrund ist, dass die Vorgehensweisen bei der Flächenermittlung in jedem Land anders sind und unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen, was einen länderübergreifenden Vergleich unmöglich macht.
ISCC (International Sustainability & Carbon Certification, dt. Internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierung): ISCC ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Rohstoffe, Materialien und Produkte. Je nachdem, für welchen Markt ein Hersteller ein Produkt anbieten möchte, gibt es ein entsprechendes System. ISCC EU ist für Biokraftstoffe gedacht. ISCC Plus kann auf Lebensmittel, Futtermittel, Chemikalien, Kunststoffe, Verpackungen, Textilien und erneuerbare Rohstoffe angewendet werden. ISCC Corsia richtet sich an Hersteller, die nachhaltigen Treibstoff für Flugzeuge vertreiben möchten.
iSFP (individueller Sanierungsfahrplan): Ein individueller Sanierungsfahrplan ist ein Maßnahmenkatalog für Wohngebäude, der mithilfe einer Energieberater*in für Einzelmaßnahmen oder eine komplette Gebäudesanierung erstellt werden kann. Er gibt Eigentümer*innen nicht nur einen Überblick über den aktuellen Zustand ihres Gebäudes sowie die einzelnen Schritte der Modernisierung, sondern auch über die Kosten und den Ablauf. Wird eine der festgehaltenen Maßnahmen umgesetzt, gibt es eine zusätzliche Förderung nach der BEG.
IVD (Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e. V.): Der IVD ist ein Unternehmerverband und eine Berufsorganisation für Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Er ist aufgeteilt in sechs Regionalverbände. Der Verein informiert zu aktuellen Branchenthemen, bietet Aus- und Weiterbildungen und betreibt eine Immobilienplattform.
KEA (Kumulierter Energieaufwand): Der KEA ist eine Berechnungsmethode der VDI-Richtlinie 4600, mit der der Primärenergiebedarf eines Produkts oder einer Dienstleistung in Bezug auf die Teilbereiche Herstellung, Nutzung und Entsorgung kalkuliert werden kann. Die Rechnung setzt sich aus weiteren Komponenten zusammen. Zum einen wird zwischen stofflicher und energetischer Nutzung von Energieträgern differenziert und zum anderen danach, ob die eingesetzten Energieträger aus fossilen oder erneuerbaren Quellen stammen. Verwendet werden kann der ermittelte Wert z. B. für die Ökobilanz.
KfW40 (Effizienzhaus-Stufe 40): KfW 40 ist ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter, förderfähiger Energiestandard für Wohn- und Nicht-Wohngebäude. Er wird erreicht, wenn 40 % Primärenergie im Vergleich zu einem Referenzhaus benötigt werden (der Energiebedarf also 60 % geringer ist) und der Transmissionswärmeverlust (HT) bei nur 55 % des Referenzgebäudes liegt. Generell gilt: Je kleiner der Wert bei einem KfW-Standard, desto besser ist die Energieeffizienz. Seit der Reformierung der BEG muss der Standard durch ein QNG ergänzt werden.
KfW40 plus (Effizienzhaus-Stufe 40 plus): KfW40plus ist ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter, förderfähiger Energiestandard für neue Wohngebäude. Für diesen gelten dieselben Bedingungen wie für ein KfW 40, jedoch haben solche Häuser zusätzlich z. B. Photovoltaikanlagen, mit denen Energie direkt vor Ort produziert werden kann. Für diesen Standard erhalten Bauherr*innen den höchsten Fördersatz.
KfW 55 (Effizienzhaus-Stufe 55): KfW 55 ist ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter, förderfähiger Energiestandard für Wohn- und Nicht-Wohngebäude. Er wird erreicht, wenn 55 % Primärenergie im Vergleich zu einem Referenzhaus benötigt werden (der Bedarf also 45 % geringer ist) und der Transmissionswärmeverlust (HT) bei nur 30 % des Referenzgebäudes liegt. Weitere Standards neben KfW40 und KfW40 plus sind KfW 70, KfW 85 und der Typ „Denkmal“. Generell gilt: Je kleiner der Wert bei einem KfW-Standard, desto besser ist die Energieeffizienz.
KSG (Klimaschutzgesetz): Das KSG ist ein deutsches Bundesgesetz, das besagt, dass die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 bis 2030 um mindestens 65 % und bis 2040 um mindestens 88 % gemindert werden sollen. Nach 2040 werden Klimaneutralität bzw. negative Treibhausgasemissionen angestrebt. Um dies zu erreichen, wurden Jahresemissionsmengen für verschiedene Sektoren vorgegeben.
KsPG (Kohlendioxidspeicherungsgesetz): Das KsPG ist ein deutsches Bundesgesetz, das sich auf unterirdische Speichertechnologien wie CCS bezieht. Es regelt nur, dass derartige Technologien erforscht und erprobt werden dürfen und beinhaltet zudem, dass die Bundesregierung alle vier Jahre einen Bericht über die aktuellen Entwicklungen veröffentlicht. Für die Einführung von Speichertechnologien besteht Stand 2023 in Deutschland keine Rechtsgrundlage.
LBO (Landesbauordnung): Die LBO ist die Umsetzung des Bauordnungsrechts der jeweiligen Bundesländer. Sie beinhaltet Anforderungen sowie Formalitäten, die an ein Bauvorhaben gestellt werden, z. B. hinsichtlich der Erschließung oder bestimmten einzuhaltenden Abständen. Auch für Stellplätze, Brandschutz und Rettungswege gibt es Vorgaben. Zur Klärung des vorhergehenden Schrittes, also welche Grundstücke überhaupt bebaut werden dürfen, gibt es das Bauplanungsrecht.
LCA (Life Cycle Assessment, dt. Ökobilanz oder Lebenszyklusanalyse): Die Ökobilanz ist eine Bewertungsmethode, mit der die über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Baustoffen anfallende Schadwirkungen und genutzten Ressourcen analysiert werden können. In der ISO-Norm 14044 ist festgehalten, wie eine Ökobilanz genau ablaufen soll, welche Formen der Schadwirkung erhoben und wie der Ressourcenverbrauch festgestellt wird. Relevante Werte, die in einem abschließenden Dokument mit den Ergebnissen auftauchen, sind zum Beispiel GWP, PENRE und PERE.
LCC (Life Cycle Costing, dt. Lebenszykluskostenberechnungen): Die Lebenszykluskostenberechnungen ist ursprünglich eine Kostenmanagement-Methode, die inzwischen Eingang in die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden gefunden hat. Verwendet wird sie z. B. für das BNB. Betrachtet wird die Summe aller Kosten von der Planung bis zum Abbruch. Angewendet wird die Methode vor dem Hintergrund, dass die Kosten im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes so minimal wie möglich gehalten werden sollen. Lösungen, die kurzfristig günstig, aber auf lange Sicht kostenintensiv werden, können schnell erkannt und neu durchdacht werden.
LCS (Lean Construction System, dt. etwa „Schlankes Konstruktionssystem“): LCS ist eine Planungsmethode, die für einen effizienten Ablauf von Bauprojekten sorgen soll. Arbeitsabläufe werden mit dem Ziel analysiert, Verzögerungen zu vermeiden, Ressourcenverschwendung sowie Arbeitsaufwand zu minimiert, Kosten zu reduziert und Kundenzufriedenheit zu stärken. Die Methode stammt ursprünglich aus der Automobilbranchen und findet in jüngerer Zeit auch Eingang in die Baubranche.
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design, dt. etwa „Führerschaft in energie- und umweltgerechter Planung“): LEED ist ein US-amerikanisches Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für zahlreiche Gebäudetypen und ganze Standorte. Neben der DGNB- und BREEAM-Zertifizierung ist es in Deutschland am häufigsten vertreten. Für alle Varianten gibt es ein einheitliches Punktesystem. Erreicht werden können die Qualitätsstufen Certified, Silver, Gold und Platinum. Ansprechpartner in Deutschland für dieses Zertifizierungssystem ist der GGBA.
LMB (Lean Management im Bauwesen): siehe LCS
LOD (Level of development, dt. Stand der Entwicklung, auch Level of Detail oder Level of Definition): LOD ist ein Gradmesser für den Fortschritt bei der Gebäudedatenmodellierung (BIM). Es wird unterschieden nach den geometrischen (LOG, Level of Geometry) und alphanumerischen (LOI, Level of Information) Modellinformationen, die anhand von Skalen bewertet werden können. Der Vorteil dieser Einstufung besteht darin, dass Projektbeteiligte sich eindeutig über den „Stand der Dinge“ austauschen können. So können Reibungsverluste im Bauprozess vermieden werden.
MEPS (Minimum Energy Performance Standards, dt. Energetische Mindeststandards
für den Gebäudebestand): Die MEPS sind ein verpflichtender energetischer Mindeststandard für Bestandsgebäude, der in Zukunft Teil der in Bearbeitung befindlichen EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) sein soll. Angedacht ist, dass Neubauten ab 2028 als ZEB emissionsfrei sein und mit Solaranlagen ausgestattet werden sollen. Für Bestandswohngebäude soll es eine Sanierungspflicht geben.
Natureplus: Natureplus ist ein Gütesiegel für nachhaltige Baumaterialien des gleichnamigen Vereins. Zertifiziert werden u. a. Decken- und Dachelemente, Fassadenverkleidungen sowie Verschattungssysteme. Für die Bewertung berücksichtigt werden zum Beispiel die Ökobilanz des Fertigungsprozesses, der Hintergrund der Ressourcengewinnung für das jeweilige Produkt sowie Ergebnisse von Laboruntersuchungen in Bezug auf Schwermetalle oder andere schädliche Stoffe.
NaWoh (Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau): Das NaWoh ist ein Gütesiegel für Wohnungsneubauten und wird vom Trägerverein „Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau“ verliehen. Für die Vergabe gelten ähnliche Kriterien wie beim BNB, allerdings fokussiert sich das System nicht vorrangig auf ökologische Aspekte, sondern bezieht den sozialen und ökonomischen Aspekt der Nachhaltigkeit gleichwertig mit ein. Daher wird z. B. neben dem schonenden Einsatz von Ressourcen viel Wert darauf gelegt, den Neubau im Hinblick auf die Qualität des Standorts zu bewerten. Das NaWoh ist darüber hinaus ein geeigneter Nachweis dafür, dass QNG zu erhalten.
NEH (Niedrigenergiehaus): Ein Niedrigenergiehaus ist ein Standard für die Energieeffizienz von Gebäuden aus der EnEV (inzwischen durch das GEG abgelöst), für den es jedoch keine einheitliche Definition und regional unterschiedliche Auslegungen gibt. Da dieser gesetzliche Mindeststandard bereits in den neunziger Jahren eingeführt wurde, passen inzwischen viele andere Standards in diese Kategorie bzw. erfüllen sogar höhere energetische Voraussetzungen, wie zum Beispiel das KfW 40– oder KfW 50-Effizienzhaus, das ZEB oder das Passivhaus.
NH-Klasse (Nachhaltigkeits-Klasse): Die NH-Klasse ist eine Kategorie von Effizienzhäusern und -gebäuden aus der BEG. Dieser Standard wird dann erreicht, wenn die Nachhaltigkeit des Gebäudes durch eine Zertifizierung mit dem QNG nachgewiesen wird. Fällt ein Gebäude in diese Kategorie, gibt es im Rahmen der BEG eine Prämie, die jedoch nicht mit der zweiten Förderklasse, der EE-Klasse, kombiniert werden kann.
NFRD (Non-Financial Reporting Directive, dt. nicht-finanzielle Berichterstattung): Die NFRD ist eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2014, durch die eine EU-weit einheitliche Nachhaltigkeitsberichterstattung für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verpflichtend wurde. Solche Unternehmen müssen also nicht mehr nur einen Finanzbericht vorlegen, sondern auch Rechenschaft darüber ablegen, wie sie im Sinne der Nachhaltigkeit agieren. Die Richtlinie wurde überarbeitet und um die CSRD erweitert.
NZEB (Nearly zero-energy buildings, dt. Nahezu-Nullenergiegebäude, Niedrigstenergiegebäude): Ein Niedrigstenergiegebäude ist ein in der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) festgelegter, seit 2021 geltender Energiestandard für Neubauten. Was genau dieser Standard umfasst, wird von der EU jedoch nicht benannt, lediglich der Hinweis gegeben, dass NZEB eine „sehr hohe Gesamtenergieeffizienz“ aufweisen sollen. Deutschland hat seine Definition im GEG beschrieben. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) setzt ein NZEB mit dem KfW-Effizienzhaus 55 gleich.
Parksmart (dt. etwa „Kluges Parken“): Parksmart ist ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Garagen. Programmverwalter ist die Green Business Certification Inc. Für neue Garagen können die Zertifikate in drei Kategorien, Bronze, Silver und Gold, vergeben werden. Für bestehende Garagen gibt es die Auszeichnung „Parksmart Pioneer“. Die Zertifizierung kann als Ergänzung zu anderen Systemen wie LEED gesehen werden.
Passivhaus: Ein Passivhaus ist ein Standard für die Energieeffizienz von Gebäuden mit der Besonderheit, dass bei einem Passivhaus in der Regel kein Heizsystem verbaut wird. Über eine effektive Dämmung sowie ein Wärmetauscher-Prinzip wird der Wärmeverlust zum einen weitestgehend minimiert. Zum anderen wird der Wärmebedarf aus passiven Quellen gedeckt, wie Sonneneinstrahlung auf große Fensterflächen oder Abwärme von Geräten im Haushalt.
PDM (Product Data Management, dt. Produktdatenmanagement): PDM ist ein Konzept zur Datenverwaltung, auf dem das Produktlebenszyklus-Management (PLM) aufbaut. Verarbeitet werden vor allem für das Produkt relevante, technische Informationen wie z. B. CAD-Daten, Konstruktionszeichnungen oder Stücklisten. An vielen Stellen wird PDM auch als „Software“ bezeichnet, jedoch handelt es sich nicht um ein fertiges Programm, das man kaufen kann, sondern um eine betriebsspezifische Verknüpfung von verschiedenen Programmen über Schnittstellen.
PLM (Product Lifecycle Management, dt. Produktlebenszyklus-Management): PLM ist ein Unternehmenskonzept, das dabei helfen soll, die Produktivität zu erhöhen und alle Informationen über den Lebenszyklus eines Produkts digital zu verwalten. Über Vorgaben für Planung und Produktion hinaus beinhaltet der Ansatz auch bestimmte Organisationsstrukturen. Eine Kombination mit anderen Methoden, zum Beispiel LCS, ist möglich. Um mit den großen Datenmengen umzugehen, die bei einem solchen Konzept anfallen, ist ein effektives Produktdatenmanagement (PDM) nötig.
PEB (Primärenergiebedarf): Der Primärenergiebedarf bildet im Gegensatz zum EEB zusätzlich den Verbrauch von fossilen Energieträgern ab, der im gesamten Prozess der Gebäudekonditionierung zustande kommt: vom Abbau über Umwandlung und Lieferung bis zur Speicherung. Der Wert ist relevant für die BEG und Bestandteil des Energieausweises. Achtung: Primärenergie ist ebenfalls ein Begriff für diejenige Energie, die in noch nicht verarbeitete Energieträger wie Braunkohle oder Erdöl enthalten ist. Durch die Umwandlung z. B. in einem Kraftwerk entsteht daraus Sekundärenergie.
PEF (Product Environmental Footprint, dt. etwa „Ökologischer Fußabdruck eines Produkts“): PEF ist eine Bewertungsmethode für die umweltbezogene Beurteilung von Produkten und Dienstleistungen, mit der die EU das Ziel der Vereinheitlichung, Standardisierung und Vergleichbarkeit solcher Bewertungen verfolgt. Es handelt sich um eine spezielle Form von LCA. Die Methode befindet sich derzeit in einer Pilotphase, die voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein soll.
PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes, dt. etwa „Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen“): PEFC ist ein internationales Zertifizierungssystem für Produkten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Es können zwei verschiedene Labels vergeben werden. Zum einen das „PEFC-recycelt“, wenn ein Produkt zu mindestens 70 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellt wurde, und zum anderen das „PEFC-zertifiziert“, wenn das verwendete Material aus Wäldern stammt, die nach den Kriterien des Systems bewirtschaftet werden.
PENRE (Primary Energy Non-Renewable, Energy Resources, dt. nicht erneuerbarer Primärenergiegehalt als Energieträger): PENRE ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Betrachtet wird nur der Einsatz nicht-erneuerbarer Primärenergie, also die energetische Nutzung von Biomasse, und nicht die stoffliche Nutzung (siehe PENRM). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PENRM (Primary Energy Non-Renewable, Material, dt. nicht erneuerbarer Primärenergiegehalt als Rohstoff): PENRM ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Betrachtet wird nur der Einsatz von nicht-erneuerbarer Primärenergieträger als Rohstoff, also die stoffliche Nutzung von Biomasse, und nicht die energetische Nutzung (siehe PENRE). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PENRT (Primary Energy Non-Renewable, Total, dt. gesamter nicht erneuerbarer Primärenergiegehalt): PENRT ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Sie setzt sich zusammen aus den Anteilen nicht-erneuerbarer Primärenergie (PENRE) und nicht-erneuerbarer Primärenergieträger als Rohstoff (PENRM). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PERE (Primary Energy Renewable, Energy Resources, dt. erneuerbarer Primärenergiegehalt als Energieträger): PERE ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Betrachtet wird nur der Einsatz erneuerbarer Primärenergie, also die energetische Nutzung von Biomasse, und nicht die stoffliche Nutzung (siehe PERM). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PERM (Primary Energy Renewable, Material, dt. erneuerbarer Primärenergiegehalt als Rohstoff): PERM ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Betrachtet wird nur der Einsatz von erneuerbarer Primärenergieträger als Rohstoff, also die stoffliche Nutzung von Biomasse, und nicht die energetische Nutzung (siehe PERE). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PERS (Poroelastic road surface, dt. poro-elastischer Fahrbahnbelag): PERS ist ein Belag für Straßendecken, der die Geräusche von darauf rollenden Autoreifen mindern soll.
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PERT (Primary Energy Renewable, Total, dt. gesamter erneuerbarer Primärenergiegehalt): PERT ist eine Kategorie für die Bewertung des Ressourceneinsatzes im Rahmen der Ökobilanz. Sie setzt sich zusammen aus den Anteilen erneuerbarer Primärenergie (PERE) und erneuerbarer Primärenergieträger als Rohstoff (PERM). Die Einheit für diese Angabe sind Megajoule [MJ].
PIM (Product Information Management, dt. Produktinformationsmanagement): PIM ist ein Konzept zur Datenverwaltung, durch das unterschiedliche Datentypen über mehrere IT-Systeme, Sprachen und Ausgabemedien verarbeitet werden können. Besonders geeignet ist es für Planungsmethoden wie BIM oder PLM, die den kompletten Lebenszyklus eines Produkts betrachten.
PLM (Product Lifecycle Management, dt. Produktlebenszyklus-Management): PLM ist ein Unternehmenskonzept, das dabei helfen soll, die Produktivität zu erhöhen und alle Informationen über den Lebenszyklus eines Produkts digital zu verwalten. Über Vorgaben für Planung und Produktion hinaus beinhaltet der Ansatz auch bestimmte Organisationsstrukturen. Eine Kombination mit anderen Ansätzen, zum Beispiel LCS, ist möglich.
Plusenergiehaus: Das Plusenergiehaus ist ein Standard für die Energieeffizienz von Gebäuden. Ein solches Haus produziert mehr Energie aus erneuerbaren Quellen, als durch den Gebäudebetrieb verbraucht wird. Der Überschuss kann entweder lokal gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Bei einem Plusenergiehaus ist die Nutzung von fossilen Energieträgern nicht erlaubt. Während also bei vielen anderen Standards, wie z. B. Niedrigstenergiehäuser (NZEB),der Grad der Energieeinsparung zählt, ist das Ziel bei einem Plusenergiehaus, Klimaneutralität zu erreichen.
ProBas (Prozessbezogene Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente): ProBas ist ein Informationsportal, auf dem Daten zu Herstellung und Lebenszyklus unterschiedlicher Produkte zu finden sind. Herausgeber sind das Umweltbundesamt und das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS). Zur Verfügung gestellt werden Informationen u. a. zu Kunststoffen, chemischen Grundstoffen oder Metallen. Die Daten sind nützlich, wenn ein betrieblicher Öko-Audit (EMAS) durchgeführt werden soll.
QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen): Das QNG ist ein staatliches Gütesiegel für Wohn und Nichtwohngebäude. Zugrunde liegt ein ganzheitliches Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen. Ausgestellt werden kann der Nachweis von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle, die das BNB anwendet. Zudem ist das QNG Voraussetzung für das Erreichen der NH-Klasse im Rahmen des BEG und wirkt sich daher auf die Höhe der Förderung aus. Vergeben wird es in zwei Ausführungen: QNG-PLUS und QNG-PREMIUM.
ÖKOBAUDAT: ÖKOBAUDAT ist ein Informationsportal mit einheitlichen Daten für die Ökobilanz von Bauwerken und Grundlage für das BNB. Herausgeber ist das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Kostenfrei verfügbar sind Zahlen zu Baumaterialien, Bau-, Transport-, Energie- und Entsorgungsprozessen, die z. B. in eLCA eingespeist werden können. Darüber hinaus hat das Portal Schnittstellen, die für den Datenaustausch mit anderen Programmen genutzt werden können.
REDcert: REDcert ist ein Zertifizierungssystem für Biomasse, Biokraft- und –brennstoffe, das von der Gesellschaft zur Zertifizierung nachhaltig erzeugter Biomasse mbH betrieben wird. Grundsätzlich sagt die Erfüllung dieses Standards aus, dass die Vorgaben der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED eingehalten werden. Neben REDcert-DE und REDcert-EU, das für die Sparte rund um Biokraftstoffe gilt, gibt es noch REDcert², das sich auf nachhaltige Agrarrohstoffe zur Verwendung in der Lebensmittel- und Futtermittelwirtschaft sowie bei der stofflichen Biomassenutzung bezieht.
RED (Renewable Energy Directive, dt. Erneuerbare-Energien-Richtlinie): Die RED ist eine EU-Richtlinie, die zum Teil verbindliche Vorgaben für den Anteil erneuerbarer Energiequellen am Gesamtenergieverbrauch macht. Sie betrifft vor allem die Sektoren Verkehr, Industrie und Gebäude inklusive Fernwärme und -kälte, für die es jeweils spezifische Anforderungen bezüglich Einsparung und zu verwendenden Energieträgern gibt. Die RED wird mit der Zeit angepasst, um den sich verändernden Anforderungen vor dem Hintergrund des Klimawandels gerecht zu werden.
Red Book Global Standards (dt. etwa „Rotes Buch der globalen Standards“): Das Red Book ist ein Leitfaden für Immobilienbewertungen, herausgegeben vom RICS. Er wird von Mitgliedern dieses Berufsverbandes und anderen Sachverständigen weltweit genutzt, um Bewertungen auf der Basis von international anerkannten Standards umzusetzen. Das Regelwerk umfasst inzwischen auch die Analyse von ESG-Kriterien,
RICS (Royal Institution of Chartered Surveyors): RICS ist ein Berufsverband von Immobilienfachleuten und Immobiliensachverständigen. Er stammt ursprünglich aus Großbritannien, hat aber auch in anderen europäischen Ländern Ableger, u. a. in Deutschland. Internationale Anerkennung erhält der Verband z. B. durch die Veröffentlichung des Red Book. Experten aus der Immobilienbranche können bei RICS Mitglied werden. Erkennbar ist das bei Vorträgen o.ä., wenn eine Person einen Zusatz wie „Assoc. RICS“, „MRICS“ oder „FRICS“ trägt.
RNE (Rat für Nachhaltige Entwicklung): Der RNE ist ein Beratungsgremium, das die Bundesregierung bei der Umsetzung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt. Es gibt Impulse zu aktuelle Themen wie der Nutzung von Wasserstoff, Agrarpolitik oder Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus hat der RNE den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Berichtsstandard, mit dem Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit im Hinblick auf ESG-Kriterien analysieren können.
SDG (Sustainable Development Goals, dt. Ziele für Nachhaltige Entwicklung): Die SDGs sind eine freiwillige Vereinbarung mit dem Ziel, innerhalb der Vereinten Nationen eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Angestoßen wurde die Vereinbarung 2012 auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro. Gewissermaßen handelt es sich um eine Prioritätenliste, welche Themen im Hinblick auf eine lebenswerte Zukunft der Weltgemeinschaft Vorrang haben sollten. Herausgekommen sind 17 Ziele mit 169 Zielvorgaben aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales.
SerSan (Serielles Sanieren): Das Serielle Sanieren ist eine industrielle Technik, bei der Sanierungen mithilfe von vorgefertigten Bauteilen durchgeführt werden. Hintergrund ist, dass das Ziel der Bundesregierung auf lange Sicht darin besteht, Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen. Das Serielle Sanieren kann dabei helfen, diesen Prozess zu beschleunigen und Kosten zu reduzieren, indem Bauteile abseits der Baustelle vorproduziert und vor Ort direkt implementiert werden. Diese Technik eignet sich vor allem für typenähnliche Gebäude wie Reihenhäuser. Im Rahmen der BEG gibt es für SerSan einen Extra-Zuschuss.
SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation, dt. Offenlegungsverordnung): Die SFDR ist eine EU-Verordnung, die Finanzmarktteilnehmer zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet und Transparenz bezüglich der Art von Investitionen eines Unternehmens schafft. Sie ist Bestandteil der CSRD und die EU-Taxonomie ist in die Verordnung integriert. Finanzprodukte werden in drei Kategorien eingeteilt: Artikel 6 (ESG-Kriterien werden berücksichtigt, aber Nachhaltigkeit nicht aktiv verfolgt), Artikel 8 (soziale oder ökologische Kriterien werden stärker berücksichtigt) und Artikel 9 (nachhaltige Investitionen werden ausdrücklich anvisiert).
U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient oder Wärmedämmwert): Der U-Wert ist eine Maßzahl, die angibt, wie viel Wärmeenergie pro Zeiteinheit und pro Quadratmeter Fläche durch ein Bauteil hindurchgeht. Im Gebäudesektor wird der U-Wert vor allem für Wände, Fenster und Dächer berechnet. Je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung des Bauteils. Ein niedriger U-Wert bedeutet also, dass weniger Wärmeenergie durch ein Bauteil fließt und somit weniger Energie benötigt wird, um den Raum auf der gewünschten Temperatur zu halten.
UMI (Urban Mining Index, dt. Urbane Mine Index): UMI ist ein Planungsinstrument, das z. B. von Architekt*innen und Bauingenieur*innen genutzt werden kann, um das Kreislaufpotential von Baustoffen zu analysieren. Gebäude können so, daher der Name, als „urbane Minen“ angesehen werden. Als konkrete Maßzahl für dieses Planungsinstrument wurde der Urban Mining Indicator entwickelt. Dieser setzt die kreislauffähigen Materialien, die im Lebenszyklus eines Bauwerks verwendet werden, in Relation zur Gesamtheit der verbauten Materialien.
VHF (Vorgehängte hinterlüftete Fassade): VHF ist eine Außenwandkonstruktion, die nicht wie eine normale Fassade direkt dem Mauerwerk aufliegt, sondern auf einer Unterkonstruktion, die meistens aus Holzlatten oder Metallstreben besteht. So entsteht eine Hinterlüftungszone, auf die die Dämmung und schließlich das Mauerwerk folgen. Vorteile sind u. a., dass das Eindringen von Feuchtigkeit in das Mauerwerk und somit die Gefahr von Schimmelbildung reduziert wird. Zudem wird Wärme besser im Raum gehalten.
VDC (Virtual Design and Construction, dt. virtuelles Entwerfen und Konstruieren): VDC ist ein Begriff für den virtuellen Bauprozess, der für eine Optimierung des physischen Bauprozesses sorgen soll. Die Umsetzung erfolgt zum Beispiel mithilfe von digitalen Planungsmethoden wie der Gebäudedatenmodellierung (BIM). VDC zielt nicht nur auf die Digitalisierung der Projektplanung ab, sondern z. B. auch auf die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten sowie auf die Implementierung von bestimmten Unternehmensstrukturen.
VDI (Verein Deutscher Ingenieure e. V.): Der VDI ist eine deutsche Berufsorganisation für Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen. Neben Nachwuchsförderung und Vernetzungsaktivitäten bringt der Verein eine Vielzahl von VDI-Richtlinien heraus, die sich auf technische Geräte, Praktiken und Techniken beziehen. Qualifizierte Schulungspartner können Urkunden auf Basis der Richtlinien ausstellen.
WDVS (Wärmedämmverbundsystem): WDVS ist eine weit verbreitete Konstruktionsmethode der Fassadendämmung, um den Transmissionswärmeverlust (HT) zu verringern. Ein solches System besteht aus drei aufeinander abgestimmten Schichten: der Wärmedämmung, einer Trägerschicht und dem Putz. Bei Neubauten kommt diese Technik inzwischen häufig zur Anwendung, aber auch Bestandsgebäude lassen sich damit energetisch sanieren. Für den Verbraucher bedeutet der Verbau dieses Systems in der Regel geringere Heizkosten.
WECOBIS (Ökologisches Baustoffinformationssystem): WECOBIS ist ein Informationsportal, das über Umwelt- und Gesundheitsaspekten bei der Baustoffwahl informiert. Herausgeber sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und die Bayerischen Architektenkammer (ByAK). Bereitgestellt werden vor allem Informationen zum Lebenszyklus von Baustoffen, des Weiteren auch Erklärungen zu Labels, Umweltzeichen etc. sowie Hinweise zu bauaufsichtlichen Anforderungen. Das Portal kann u. a. dafür genutzt werden, um das BNB anzuwenden.
WELL (WELL Building Standard): WELL ist ein Zertifizierungssystem, das sich auf Komfort, Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen in Gebäuden und Innenräumen fokussiert. Es wird von der amerikanischen Organisation International Well Building Institute verantwortet. Für die Zertifizierung relevante Untersuchungen werden u. a. in Bezug auf Raumakustik, Wasserqualität und thermischen Komfort vorgenommen.
WorldGBC (World Green Building Council, dt. Weltrat für grünes Bauen): Das WorldGBS ist eine internationale Organisation, die den Gebäude- und Bausektor im Hinblick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens transformieren will. Um dies zu erreichen, treibt die Einrichtung u. a. Programme zur Dekarbonisierung der Immobilienbranche bis zum Jahr 2050 und zur Kreislaufwirtschaft voran. In einer Online-Bibliothek stellt das WorldGBS diverse Leuchtturmprojekte des nachhaltigen Bauens vor.
WPB (Worst Performing Building, dt. etwa „Am schlechtesten abschneidendes Gebäude“): Das WPB ist eine Kategorie aus dem BEG. Diese umfasst Wohn- oder Nichtwohngebäude, die aufgrund ihres energetischen Sanierungsstandards zu den 25 % der schlechtest Gebäude in Deutschland gehören. Die Sanierung eines solchen Bauwerks zu einem Effizienzhaus oder Effizienzgebäude wird gefördert. Der WPB-Bonus ist mit den Boni für Serielles Sanieren, NH– oder EE-Klasse kombinierbar. Die Einstufung in die Kategorie erfolgt über einen gültigen Energieausweis, über das Baujahr des Gebäudes oder den Sanierungszustand der Außenwand.
WRG (Wärmerückgewinnung): WRG ist ein Sammelbegriff für verschiedene Verfahren, mit denen thermische Energie, zum Beispiel aus erwärmter Abluft, erneut zum Kühlen oder Wärmen nutzbar gemacht werden kann. Geläufig ist das Prinzip im Zusammenhang mit der Wohnraumbelüftung. Darüber hinaus kann es aber auch im Rahmen von anderen Techniken zum Einsatz kommen, zum Beispiel bei einigen Wärmepumpen. WRG ist ein wichtiger Faktor für die Berechnung des Primärenergiebedarfs und kann dazu beitragen, Heizkosten zu senken.
ZEB (Zero-Energy Building, dt. Nullenergiehaus): ZEB ist ein Standard für die Energieeffizienz von Gebäuden. Dieser ist gegeben, wenn der durchschnittliche jährliche externe Energiebezug durch selbst erzeugte Energie, vor allem über Photovoltaik-Anlagen, vollständig ausgeglichen wird. Voraussetzung dafür sind ein insgesamt niedriger Energieverbrauch sowie eine hohe Energieeffizienz, die nur ohne den Einsatz fossiler Energieträger erreicht werden kann. Die Weiterentwicklung des ZEB ist das Plusenergiehaus, in dem mehr Energie produziert, als verbraucht wird.
ZIA (Zentraler Immobilienausschuss): Der ZIA ist eine Interessenvertretung der Immobilienwirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene. Die Organisation beschäftigt sich mit einer Vielzahl von immobilienpolitischen Themen, von Bilanzierungen und Gebäudebewertungen über Steuerrecht bis zu Klima und Nachhaltigkeit. In seiner Funktion als Netzwerk und für die Weiterbildung seiner Mitglieder veranstaltet der ZIA Workshops und Seminare.