Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft – und das bietet immense Vorteile, die ich gern an meine Kunden weitergebe. Am 12. November 2024 war ich bei einer Veranstaltung der Charta für Holz 2.0. Ich nehme regelmäßig an solchen Events teil, nicht nur um aktuelle Trends aufzuschnappen, sondern auch, um die besten Ideen direkt in die Praxis zu übertragen.
Besonders spannend war für mich diesmal, wie sehr die Kreislaufwirtschaft und die Idee der Ressourcenschonung die Bau- und Immobilienbranche prägen werden. Mein Ziel ist es, diese notwendigen Entwicklungen für meine Kunden so aufzubereiten, dass sie konkret davon profitieren – sei es durch Einsparungen, nachhaltige Sanierungsansätze oder kluge Entscheidungen beim Umgang mit Bestandsimmobilien.
Die Eröffnungsrede hielt Bundesminister Cem Özdemir. Seine Botschaft war unmissverständlich: „Die langfristige Nutzung von Holz in der Kreislaufwirtschaft ist angesichts begrenzter Ressourcen ein ganz entscheidender Schlüssel.“
Kreislaufwirtschaft: Eine Idee, die alles verändern wird
„Muss das weg, oder können wir es wiederverwenden?“ – Diese Frage stellt sich zunehmend in der Baubranche. Bis zu 60 % des weltweiten Abfalls stammen von Baustellen, und die Branche ist für etwa 40 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Das ist nicht mehr tragbar und das „Take-Make-Waste“-Prinzip – also bauen, nutzen, wegwerfen – hat ausgedient. Prof. Dr. Andreas Krause vom Thünen-Institut brachte es auf den Punkt: „Wirtschaftlich sind die im Vorteil, die es schaffen, ihre Rohstoffe wieder einzusammeln.“
Diese Worte spiegeln eine Entwicklung wider, die ich bereits in meiner täglichen Arbeit sehe: Abriss wird immer teurer. Der Fokus verschiebt sich hin zu Sanierung, Rückbau und Recycling.
Quelle: https://www.flickr.com/photos/boellstiftung/53675036931/in/album-72177720316385095
Der Gebäuderessourcenpass – ein Meilenstein in der Kreislaufwirtschaft
Wenn man weiß, welche Materialien verbaut wurden, können Rückbau und Wiederverwendung klug geplant werden. Ein digitaler Gebäuderessourcenpass für jedes Gebäude, der genau dokumentiert, welche Materialien in einem Gebäude verbaut werden, ist ein entscheidender Schritt, um die immense Verschwendung von Ressourcen in der Baubranche zu minimieren. Interessant waren die Informationen dazu, wie andere europäische Länder bereits damit umgehen und zeigen, wie Kreislaufwirtschaft wirtschaftliche und ökologische Vorteile miteinander verbindet.
Dieser Pass wird nicht nur dabei helfen, Materialien effizient wiederzuverwenden, sondern auch für meine Kunden neue Einsparpotenziale schaffen – insbesondere dann, wenn ein Rückbau oder eine Sanierung ansteht. Concular (zu denen ich weiter unten noch komme) zeigt, wie das funktionieren kann, wenn man die Verwendung der Baustoffe digitalisiert.
Was bedeutet das für meine Kunden?
Ich frage mich bei solchen Veranstaltungen immer: Wie kann ich diese neuen Ansätze so übersetzen, dass meine Kunden konkret davon profitieren? Hier sind einige Antworten, die ich aus der Charta für Holz 2.0 mitgenommen habe:
- Kosten senken durch Recycling
Bei Rückbau- oder Sanierungsprojekten analysiere ich künftig noch genauer, welche Materialien recycelt werden können. Nicht alles muss teuer entsorgt werden – oft steckt in vermeintlichem „Abfall“ wertvolles Potenzial. Auf einer Baustelle fallen (bisher) 60 % Abfall und 40 % CO2-Abfall an. - Ressourcen clever nutzen
Ob Holz, Beton oder Fensterrahmen: Materialien, die bei einem Umbau anfallen, können oft an anderer Stelle wiederverwendet werden. Das spart nicht nur Geld, sondern auch CO2. Und das wird ab 2028 besonders wichtig, wenn bei Neubauten nur noch eine begrenzte Menge CO2 emittieren darf und diese ausgeglichen werden muss. Der Nullemissionsstandard für Neubauten wird gerade im EU-Parlament diskutiert. Recycling wird daher zur Pflicht und nicht zur Kür. - Bestandsgebäude aufwerten statt abreißen
Abrissgenehmigungen werden nicht immer einfach erteilt und sind oft mit Auflagen verbunden. Auch daher wird der Werterhalt von Bestandsgebäuden immer wichtiger. Ich zeige meinen Kunden, wie sie durch kluge Sanierungen nachhaltige und gleichzeitig kosteneffiziente Lösungen umsetzen können.
Best Practices aus der Veranstaltung
Beeindruckend fand ich einige Beispiele für zirkuläres Bauen, die auf der Veranstaltung vorgestellt wurden:
- TriqBriq nutzt Holz aus Rückbau, um modulare Bausysteme herzustellen. Solche Ansätze könnten besonders interessant für meine Kunden sein, die nachhaltige Neubauten planen. Ein cleveres Produktdesign: aus schlechtem Material etwas Besseres machen.
Mit dem CirclHut zeigt TriqBriq, wie zirkuläre Außenwände ohne Verklebungen rückbaubar gestaltet werden können. Ein Konzept, das sich hervorragend für flexible Umbauten eignet. Lesen Sie dazu unseren Blogbeitrag Zukunftsversprechen: Einfacher, schneller und besser bauen. - Concular setzt sich für kreislaufgerechte Immobilien ein und hat mit der DIN SPEC 91484 einen Standard entwickelt, der Rückbau und Wiederverwendung systematisiert. Dominik Campanella, Gründer und Geschäftsführer von Concular, erklärte: „Mit dem im Standard beschriebenen Verfahren wird der Gebäudebestand systematisch erfasst und dokumentiert. Das gibt nicht nur der Wirtschaft einen klaren Handlungsrahmen, sondern ermutigt auch die Gesetzgeber, künftige Rück- und Umbauarbeiten an dieses Dokument zu knüpfen.“ Ich werde das gern in Beratungsprojekte einbeziehen.
Diese Beispiele sind mehr als nur Theorie – sie zeigen, wie zukunftsfähige Lösungen in der Praxis aussehen.
Warum diese Entwicklungen wichtig sind
Neben den ökologischen Vorteilen hat mich eine Zahl besonders nachdenklich gemacht: Bis 2060 könnte der Ressourcenverbrauch weltweit um 60 % steigen. Wenn wir es schaffen, Baustoffe wiederzuverwenden, reduzieren wir nicht nur den Abfall, sondern schaffen auch neue und längst überfällige Wertschöpfungsketten. Das bedeutet nicht nur weniger Kosten für meine Kunden, sondern auch mehr Stabilität in einer sich wandelnden Bauwirtschaft.
Zirkuläres Bauen bietet nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile:
- Arbeitsplätze entstehen in Bereichen wie Sharing, Reparatur und Recycling.
- Wertschöpfungsketten werden neu gedacht – Abfälle werden zu Ressourcen.
- Kostenersparnis durch Wiederverwendung von Baumaterialien.
Mein Fazit für Sie: Gemeinsam zirkulär – eine Zukunftsvision
Dominik Campanella von Concular hat gesagt: „Die Klimakrise wird auf der Baustelle entschieden“. Da bin ich ganz bei ihm und überzeugt: Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft – und das bietet immense Vorteile, die ich gern an meine Kunden weitergebe.
Egal, ob Sie eine Sanierung planen, sich mit dem Thema Abriss auseinandersetzen oder Ihre Immobilie nachhaltig entwickeln möchten – ich helfe Ihnen, die besten Möglichkeiten für Ihre Situation zu finden.
Ob Gebäuderessourcenpass, Einsparpotenziale durch Recycling oder neue Techniken für nachhaltige Umbauten: Als Ihre Immobilienberaterin zeige ich Ihnen, wie Sie nachhaltig bauen und gleichzeitig Kosten senken können.
Haben Sie Fragen zu Ihrem Projekt? Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu entwickeln!
Wer die Veranstaltung nachhören möchte: Hier ist der Mitschnitt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf YouTube.
Regina Burchardt